SG Walldorf Astoria 1902 e.V.
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    RNZ vom 17. Juni 2024 Süddeutsche Meisterschaften in Walldorf

    Je älter,
    desto besser
    Sinah Hänßler-Hug läuft auch
    mit 42 Jahren noch Bestzeiten
    Von Claus Weber
    Walldorf. Auf den Jubel folgte die Ent-
    täuschung – und am Ende überwog der
    Stolz. Als Sinah Hänßler-Hug über 200
    m durchs Ziel flog, stoppte die Uhr bei
    24,97 Sekunden. Die Sprinterin der SG
    Walldorf Astoria hatte bei den süddeut-
    schen Meisterschaften ihr großes Ziel er-
    reicht, erstmals die 25 Sekunden ge-
    knackt.DochimNachgangwurdedieZeit
    auf 25,01 Sekunden korrigiert. „Schade,
    das war eine Winzigkeit“, ärgerte sie sich
    im ersten Moment, um dann aber doch
    einverstanden zu sein. Immerhin war’s –
    wieder mal – eine persönliche Bestzeit.
    Was bemerkenswert ist, weil Sinah Hän-
    ßler-Hug schon 42 Lenze zählt. „Die
    meisten Konkurrentinnen könnten mei-
    ne Töchter sein“, schmunzelt sie.
    Deshalb war die Platzierung – am En-
    de wurde sie 18. von 43 Starterinnen –
    zweitrangig. „Ich laufe nur für mich“, er-
    klärte die gebürtige Südbadenerin, „denn
    in meinem Alter kann ich bei den Süd-
    deutschen eh nicht mehr mit der jünge-
    ren Konkurrenz mithalten.“ Dabei hatte
    es bei den Badischen Meisterschaften im
    letzten Jahr immerhin noch zu Gold und
    Silber über 100 und 200 Meter gereicht.
    In ihrer Altersklasse gehört Sina Hän-
    ßler-Hug dagegen zu den Schnellsten in
    ganz Europa. Bei der Masters-EM im März
    holte sie Gold über 100 und 200 m, mit der
    Staffel und dem Mixed-Quartett. Für die
    WM der Oldies im August in Göteborg hat
    sie das Ticket längst in der Tasche.
    Vorher geht’s noch zur Deutschen
    Meisterschaft
    nach
    Braunschweig.
    Im
    letzten Jahr sprang für die Walldorfer
    Staffel Platz sechs heraus. Dafür war Si-
    nah Hänßler-Hug vor zwei Jahren von
    Lörrach in die Astorstadt gewechselt. „Ich
    wollte noch einmal zu den deutschen
    Meisterschaften der Aktiven, das konnte
    ich hier mit der Staffel erreichen“, sagte
    sie,„hierpasstalles:netteKolleginnenund
    ein junger Trainer.“ Coach Mario Pars-
    torfer ist begeistert von der zweifachen
    Mama: „Sie schafft in ihrem Alter her-
    ausragende Leistungen und verbessert
    sich kontinuierlich.“ Erst mit 27 kehrte sie
    demSalza-TanzdenRücken,widmetesich
    der Leichtathletik. „Der Sport steht für
    sie immer noch im Fokus“, so Parstorfer.
    Seit kurzem sogar beruflich, denn neben
    ihremJobalsVerpackungs-Designerinhat
    sie sich als Fitness- und Ernährungstrai-
    nerin selbstständig gemacht.
    Genau halb so alt ist ihr Vereinskol-
    lege Jan-Lukas Schröder, der am Sonn-
    tag in 53,06 Sekunden als Vierter über 400
    m Hürden die B-Norm lief und damit in
    14 Tagen bei der DM in Braunschweig da-
    bei sein dürfte. Eine beachtliche Leis-
    tung. Immerhin war der Student der Luft-
    und Raumfahrttechnik aus Baiertal nach
    einem Sehnen-Anriss im Oberschenkel-
    beuger bei der Hochschul-DM im Januar
    drei Monate außer Gefecht. Es war die
    erste größere Verletzung des 21-Jähri-
    gen, der sich in seinen letzten Jahren als
    Junior an die deutsche Spitze herange-
    arbeitet hatte: Deutscher U20-Vizemeis-
    ter über 400 m Hürden 2021 und Bron-
    zemedaillengewinner bei der U21-EM mit
    der 4x400 m-Staffel im gleichen Jahr.
    Bei seiner ersten Männer-DM im letz-
    ten Jahr in Kassel war im Vorlauf Schluss
    – doch seine Zeiten hat er bis zur Ver-
    letzung stets verbessert. Bis auf 52,70 Se-
    kunden über 400 m Hürden.
    Ob er die schon in zwei Wochen wie-
    derholen kann? „Es hat lange gedauert,
    bis ich wieder in vollem Umfang trai-
    nieren konnte“, sagt Schröder, der in
    nächster Zeit bei den Männern angreifen
    möchte: „Die Universiade und vielleicht
    auchmaleinEM-StartwäreneinTraum.“
    Nr. 137 / Rhein-Neckar-Zeitung
    ©Rhein-Neckar Zeitung | Region Heide
     

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